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Nach heutigem Stand der Wissenschaft werden Haie, Rochen und Chimären
in der systematischen Klasse der Knochenfische - Chondrichthyes zusammengefasst.
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| Knorpelfische
v.l.n.r. Manta, Silberspitzenhai, Pflugnasen-Chimäre |
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Obwohl
die Knorpelfische im allgemeinem Sprachgebrauch als Fische bezeichnet werden,
haben sie nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Sicht der Taxonomen,
jedoch recht wenig mit den allgemeinhin unter der Klasse der Knochenfische
zusammengefassten Süß- und Salzwasserfischen unserer Erde gemeinsam.Auf
den nachfolgenden Seiten erfahren Sie alles Wissenswerte aus der faszinierenden
Welt der Knochenfische, insbesondere die der Haie. Lebensweisen, Aufbau
und biologische Zusammenhänge werden ebenso Ausführlich beschrieben,
wie die Tatsache, dass diese Bestände dieser Tiere in den letzten Jahren
in unseren Meeren so stark dezimiert wurden, das sie teilweise vom Aussterben
bedroht sind.
Nachfolgende Informationen wurden mit freundlicher Unterstützung und
Hilfe von www.Sharkproject.com
zusammengestellt.
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Die von Zoologen bezeichnete Klasse der Chondrichthyes - Knochenfische
gliedert sich in die drei Überordnungen der Chimären - Holocephali,
der Haie - Selachoidei und der Rochen - Batioidei.
Die ältesten fossilen Funde von ausgestorbenen Vorfahren dieser
Klasse lebten schon vor rund 400 Millionen Jahren auf unserem Planeten.
Anders als bei den Knochenfischen besteht das Skelett der Knorpelfische
aus einem weichen und flexibelen Knorpelmaterial das durch die Einlagerungen
von Kalk eine gewisse Härte bekommt aber dennoch keine Knochensubstanz
enthält.
Durch das Knorpelskelett wird das Körpergewicht enschieden gesenkt,
ein wichtiger Faktor, denn anders als die meisten Knochenfisch, haben
die Knorpelfische keine Schwimmblase, die ihnen Auftrieb verleiht. Sie
müssen der stetigen Tendenz des Absinkens mit Schwimmbewegungen entgegenwirken.
Die wesentlichen sichtbaren Unterschiede der Knorpelfische im Vergleich
zu den Knochenfischen bestehen in folgenden Merkmalen:
Die Oberfläche
der Knochenfische ist mit Schuppen aus Knochenmaterial überzogen.
Die Haut der Knorpelfische hingegen ist mit sogennanten Dermaldentikel
(Hautzähne) besetzt, die teilweise in der Form den Zähnen der
Spezies ähneln.
Die
Elasmobranchier (Haie und Rochen) haben zwischen fünf bis sieben
Paaren Kiemen mit Kiemenschlitzen die meist keine aktive Eigenventilation
erzeugen. Die Chimären besitzen jedoch wie die Knochenfische ein
Paar Kiemen mit den typischen Kiemendeckeln.
Die
Maul und Nasenöffnungen fast aller Knorpelfische ist endständig,
d.h. sie befinden sich an der unteren Seite des Kopfes. Einzige Außnahmen
bilden der Krausenhai, der Riesenmaulhai und der Manta.
Die männlichen
Tiere besitzen auf der Bauchunterseite zwischen den beiden Bauchflossen
zwei sogenannte Klasper. Einser dieser Klasper wird bei der Begattung
in die Kloake des Weibchens eingeführt. So kommt es zur inneren Befruchtung
der nur wenigen Eier im Mutterleib.
Durch
dei feste Anordnung der Brust- und Bauchflossen ist es Knochenfische nicht
möglich rückwärts zu schwimmen.
Die weiteren Unterschiede zu den Knochenfischen bestehen meist aus nict
direkt sichtbaren Merkmalen, die in den anderen Rubriken beschrieben werden.
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Die Knorpelfische der heutigen Zeit sind ein Ergebnis, dessen Entwicklung
mehrere hundert Millione Jahre gedauert hat. Vor Rund 400 Millionen Jahren
gab es noch keine wesentliche Unterscheidung zwischen Chimären und
Elasmobranchier. Zu dieser Zeit entwickelten sich dann die ersten Arten
der Haie, die schon damals zwei wesentliche Merkmale heutiger Arten besaßen,
wie Körperform und ein räuberisches Leben.
Im Gegensatz zu den Knochenfischen, die in ihrer evolutionären Entwicklung
über die Stadien der Lungenfische und Amphibien langsam das Festland
eroberten, blieben die Knorpelfische stets ihrem Element Wasser treu.
Erste Spuren fischähnlicher Tiere werden auf ca. 550 - 500 Millionen
Jahre geschätzt. Die frühen evolutionären Ausgangsformen
der heutigen Knorpelfische entwickelten sich im Devon vor ca. 400 Millionen
Jahre. Die fossilen Haiarten dieser Zeit bezeichnet man als Cladodonten.
Das Maul dieser Cladodonten war endständig oder geringfügig unterständig,
der Oberkiefer war am Hirnschädel befestigt und daher kaum beweglich.
Der Unterkiefer war ebenfalls starr befestigt.
Die
erste bekannte Gattung der Cladodonten war die der Cladoselache. Dieses
Tier erreichte vermutlich eine maximale Körperlänge von ca.
200 cm und hatte lange schmale Kiefer mit einem endständigen Maul.
Nachweislich hatte dieser Vorfahr unserer heutigen Haie ein Knorpelskelett,
mehrspitzige Zähne, seitlich gelegene Kiemenspalten, zwei Rückenflossen,
mit je einem Dorn vor deren Basis und eine halbmondförmige Schwanzflosse
mit kräftigen Kielen an deren Wurzel.
Gegen Ende des Karbon vor ca. 290 Millionen Jahren verschwand Cladoselache
wieder von der Bühne der Evolutionsgeschichte und andere weiterentwickelte
Arten nahmen seinen Platz ein, wie die Ordnung der Hybodontiformes. Diese
Tiere waren unseren heutigen Haien schon sehr ähnlich. Sie verfügten
im Gegensatz zu Cladoselache durch veränderte Flossen über eine verbesserte
Schwimm- und Manövrierfähigkeit, eine Analflosse war vorhanden und die
männlichen Tiere besaßen Klasper.
Erst in der Jura, als die Dinosaurier die Landmassen eroberten, vollzog
sich eine weitere wichtige Entwicklung bei den frühzeitlichen Knorpelfischen.
Einige der bisher vorhandenen Arten, wandelten sich im weiteren Verlauf
der Evolution und nahmen eine flachere Form an. Aus diesen Arten entwickelten
sich dann die heutigen Rochen und Sägefische.
Die hybodonten Haie dominierten bis zum Ende der Kreidezeit in den Meeren.
Vor ca 65 Millionen Jahren starben sie jedoch aus und die ersten Stierkopf-
und Katzenhaie, gefolgt von den Grauhaien, betraten die Bühne Evolutionsgeschichte
im Jura. Wissenschaftler sind sich nach heutigen Erkenntissen sicher das
sich zum Zeitpunkt der späten Kreidezeit alle heutigen Haiarten gebildet
hatten und sich seither nur wenig verändert haben. Mit Beginn des Tertiär,
vor 65 Millionen Jahren, in der Zeit in der sich die Gebirge aus den Meeren
erhoben, schwammen dann die meisten Vertreter aller jetzt lebenden Haiarten
durch die Meere. Heute beträgt der Anteil der Haiarten ganze drei Prozent
gemessen am Artenreichtum der Fisch- und Fischartigen (ca. 24.000 Arten);
Forscher sind der Ansicht das zur Zeit zwischen der Periode des Jura (vor
ca. 200-145 Mio. Jahren) und des Endes der Periode der Kreidezeit (vor
ca. 145-65 Mio Jahren) der Anteil der Haie am Lebensspektrum der Fischartigen,
bis zu sechzig Prozent betrug.
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Wie die Menschen besitzen auch die Haie die fünf Sinne, Tasten, Hören,
Sehen, Riechen und Schmecken. Da aber das Element Wasser ganz andere Lebensvoraussetztngen
bietet als das Leben an Land, besitzen die Hai zwei weitere Sinne, über
die wir Menschen nicht verfügen und die dem Leben im Element Wasser
im Laufe der Evolution perfekt angepasst wurden.
Da sich z. B. Gerüche aufgrund der hohen Dichte des Wassers nur
bedingt ausbreiten können und von Faktoren wie Strömung oder
Tide entschieden beeinflußt werden, haben Haie im Laufe der Evolution
besondere Sinne entwickelt, die dem Element Wasser perfekt angepasst sind.
Die Dichte des Wassers ist ca. 800 mal höher aus die der Luft in
der wir leben. Dadurch werden Schall- und Druckwellen sowie elektrische
Felder viel besser weitergeleitet als in der Luft. Zum aufspüren
dieser Einflüsse entwickelten die Haie ein Seitenlinienorgan und
die Lorenzinischen Ampullen. Alle genannten Sinne werden nachfolgend ausführlich
erklärt
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Gehör
Das Wasser ist aufgrund seiner hohen Dichte besonders gut geeignet Geräusche
weiterzuleiten, nämlich viermal schneller als in der Luft. Die Meere
sind durchsetzt von Geräuschen aller Art, die natürlicher Art,
wie Brandungsgeräusche, Sedimentbewegungen, singende Wale etc. und
künstlicher Art, wie Motorengeräusche durch Boote, Industrieanlagen
etc., sind. Doch für den Hai sind diese Geräusche nicht von
Bedeutung, sie beschränken sich auf Geräusche im niederfrequenten
Bereich (Töne unter 600 Hertz), die zum Beispiel ein zappelnder Fisch
erzeugt, denn diese Geräusche bedeuten Nahrung. Haie können
diese Geräusche auf sehr große Distanzen wahrnehmen. Die Ohren
der Haie sind von Außen nicht sichtbar und befinden sich hinter
zwei auf dem Kopf liegenden Poren am Kopf.
Doch die Ohren dienen nicht nur dem Hören, sondern auch als Gleichgewichts-
und Geschwindigkeitskontrollorgan. Im Ohrinnerem befinden sich feine Haarzellen,
auf denen kleine Steinchen (Otoconia) aufliegen, die eine geringere Dichte
aufweisen als Flüssigkeit, die sie umgibt. Bei Beschleunigungen werden
diese Steine verzögert bewegt, diese Verzögerung wird von den
Häarchen registriert und an Nervenzellen weitergegeben. Diese Reize
kann das Gehirn entschlüsseln und so Geschwindigkeit und Richtung
entschlüsseln.
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Geruch
Haie
verfügen über einen außerordentlich ausgeprägten
Geruchssinn. Sie sind in der Lage kleinste Mengen Blut im Wasser wahrzunehemen.
Bei einigen Arten macht das Geruchszentrum 2/3 der Gehirnmasse aus. So
sind Haie in der Lage z.B. geringste Mengen Blut in Milliardenfacher Verdünnung
(1:10 Mrd.) im Wasser wahrzunehmen. Das entwspricht etwa einem Tropfen
Blut auf ein mittelgroßes Schwimmbad mit 10.000 qm. Dieser feinste
Geruchssinn ermöglicht es einem Hai, je nach Strömungsverhältnis,
Nahrung wie verwesende Tiere über Distanzen von Kilometern aufzuspüren.
Selbst bilde Haie finden So zielsicher zu ihrer Nahrung.
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Sehen
Endgegen
vieler falscher Meinungen können Haie sehr gut sehen und haben ihre
Augen im Laufe der Evolution perfekt dem Wasser angepasst. So können
Haie, ähnlich wie die Menschen, durch Öffnen und Schließen der Pupille
die Intensität des einfallenden Lichtes regulieren. Die Bewegung der Augen
wird durch drei Muskelpaaren kontrolliert, welche einerseits schnelle
Bewegungen des Auges etwa bei der Verfolgung eines Beutetieres, andererseits
langsamere zur Fokussierung des Bildes auf der Netzhaut ermöglichen. Bei
einigen Haien hat sich ein Schutzhaut der Augen entwickelt, die sogenannte
Nickhaut. Sie wird zum Schutz des Auges bei Reizung der augennahen Haut
und bei Angriffen auf Beutetieren, schützen vor die Augen geschoben.
Andere Arten den diese Nickhaut fehlt können z.B. ihre augen zum
Schutz nach hinten drehen.
Generell sind Haie sogar in der Lage Farben zu erkennen. Beim Zitronenhai
entdeckte man sogar in bestimmten Abschnitten der Netzhaut eine erhöhte
Anzahl lichtempfindlicher Zellen. Diese ermöglichem es dem Zitronenhai
sein Aktionsfeld während des Umherschwimmens auf der Suche nach Nahrung
visuell optimal zu erfassen. Alle Haiarten haben z.T. unterschiedliche
Augen was Größe und Lage betrifft, was darauf hindeutet, das
die unterschiedlichen Haiarten ihre Augen den Bedürfnissen optimal angepaßt
haben.
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Seitenlinienorgan
Wie die Fische verfügen auch Haie über ein Seitenlinienorgan
welches in Verbindung mit dem Innenohr ein hochkomplexes System bildet.
Die Seitenlinien bestehen aus einem mit gallertartiger Flüssigkeit gefüllten
schmalen Kanal, der sich beidseitig unter der Haut von der Schwanzwurzel
bis zum Kopf erstreckt. Die Sinneszellen der Seitenlinienorganes reagieren
auf kleinste Druckunterschiede im mittleren Umfeld, wie sie durch Bewegungen
und Geräusche im Wasser entstehen. So können Haie Gegenstände
und Beutetiere selbst bei schlechter Sicht oder völliger Dunkelheit
wahrnehmen. Die Sinneszellen des Seitenlinienorgans sind so entwickelt,
dass sie Wasserbewegungen entlang der Hautoberfläche registrieren. Die Haarzellen
(Neuromasten) des Seitenliniensystems, die die Druckwellen direkt an die
Nervenbahnen weitergeben, liegen sowohl auf der Hautoberfläche als auch
in Kanälen. |
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Lorenzinische
Ampullen
Mit Hilfe der Lorenzinischen Ampullen sind Haie in der Lage elektrische
Felder auf kurze Distanzen aufzuspüren. Im Bereich der Schnauzenregion
befinden sich eine Vielzahl von Poren mit Kanälen und Hohlräumen,
die mit einer gallertartigen Substanz gefüllt sind. Diese enthalten
besondere Sinneszellen, die auf elektrische Felder ansprechen und sogar
in der Lage sind Stärke und Richtung festzustellen. Mit diesem Sinn
ist es den Haien möglich selbst im Sand eingegrabene Beutetiere aufzuspüren.
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Geschmackssinn
Auch Haie verfügen über Geschmacksknospen, die sich im
Gaumenbereich und im Schlund befinden. Der Aufbau gleicht denen aller Wirbeltiere.
Auf kleinen Erhebungen sitzen Gruppen länglicher Sinneszellen, die an ihrem
freien Ende einen haarigen Fortsatz tragen. Ihre Basis ist mit Nervenfasern
versehen, die zum Gehirn führen. So schmecken auch Haie ihre Nahrung und
fressen alles was ihnen schneckt und spucken ungenießbares wieder
aus, wobei hier Ausnahmen die Regel bilden, denn durch die elektrischen
Felder von Metalteilen auf dem Meeresboden, die durch sie Loenzinischen
Ampullen fälschlicherweise als Nahrung geortet wurden, werden immer
wieder metallernde Gegenstände in den Mägen von gefangenen Haien
gefunden.
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Kiemen
Wie alle Tiere benötigen auch Hai Sauerstoff zum Leben und da sie
im Wasser leben, müssen sie sich den Sauerstoffgehalt des Wassers zunutze
machen, den sie mit Hilfe Ihrer Kiemen aus dem Wasser aufnehmen. Durch
die ständige Zirkulation von Wasser durch die Kiemen werden Blut und Wasser
in einen so engen Kontakt gebracht, so dass es bei einem höheren Sauerstoffgehalt
des Wassers zu einem Gasaustausch kommt (Diffusion). Dabei dringt der
Sauerstoff über die stark mit Blut angereicherten Kiemenblättchen in das
Blut ein und gelangt so in den Blutkreislauf des Haies. Im Gegensatz zu
den Knochenfischen verfügen Haie micht über einen Kiemendeckel
sondern je nach Art zwischen 5 bis 7 Kiemenschlitze auf jeder Körperseite.
Diese Kiemenschlitze sind bei fast allen Haiarten nicht in der Lage die
Kiemen aktiv mit frischem Wasser zu versorgen, darum müssen fast
alle Haie ständig in Bewegung bleiben um die Kiemen mit ausreichend
frischen sauerstoffreichem Wasser zu versorgen. Einige Arten verfügen
über ein sogenanntes Saugloch (Spirakulum), mit dem vorwiegend Bodenlebende
Haie Wasser ansaugen und durch die Kiemen "pumpen" können,
jedoch funktioniert diese Technik nur für Ruhephasen
Bei einigen Knochenfischen dienen die Kiemen auch als Nahrungsaufnahmeorgan.
Mit Hilfe ihrer Kiemen filtrieren sie Plankton und kleine Organismen aus
dem Wasser. Dabei fungieren die Kiemen als eine Art Fangsieb (Manta, Walhai).
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Nasenöffnung
Haie verfügen über einen außerordentlich ausgeprägten
Geruchssinn. Sie sind in der Lage kleinste Mengen Blut im Wasser wahrzunehemen.
Bei einigen Arten macht das Geruchszentrum 2/3 der Gehirnmasse aus. So
sind Haie in der Lage geringste Mengen Blut in Milliardenfacher Verdünnung
(1:10 Mrd.) im Wasser wahrzunehmen. Das entwspricht etwa einem Tropfen
Blut auf ein mittelgroßes Schwimmbad mit 10.000 qm. Interessant
ist, dass Haie allerdings nicht alle Stoffe riechen können, Zucker
zum Beispiel kennen die Haie garnicht.
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Nieren
Die Nieren der Haie haben die Funktion das Blut zu entgifften und
es von Abfallstoffen wie Harnstoff, Abbauprodukte der Leber, überschüssiger
Glucose, und Hormone zu säubern und regelt ebenfalls die Zusammensetzung
des Flüssigkeitshaushaltes.
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Spiraldarm
Im Darm wird die aus dem Margen ankommende Nahrung in die eizelnen
Nähstoffe zerlegt, die dann durch die Darmwand in die Blutbahn gelangen.
Die unverdaubare Endprodukte werden dann durch den After ausgeschieden.
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Magen
Anders als bei anderen Wirbeltieren dient der Magen der Haie vornehmlich
als "Lagerstätte" für gefressene Nahrung. Die Nahrung
wird dort nicht zersetzt, dies geschieht erst mit Zuführung in den
Spiraldarm.
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Leber
Da die Haie keine Schwimmblase zu Tarierung besitzen machen sie
sich andere Umstände zu Nutze. Neebn dem leichten Knorpelskelett
verfügen manche Haiarten über eine Leber, die bis zu 20% ihres
Körpervolumens ausmacht und ihnen somit mehr Auftrieb verleihen,
da die Leber zum größten Teil aus einer fetthaltigen ölreichen
Substanz (Squalen) besteht, die durch die geringere Dichte für Auftrieb
sorgt.
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Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse liefert wichtige Enzyme, die für
die Verdauung von Fetten, Proteinen (Eiweiße) und Kohlenhydraten (z.B.
Zucker) benötigt werden.
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Herz
Wie bei allen Tieren dient auch das Herz des Haies um den Blutkreislauf
zu realisieren. Doch anders wie z.B. beim Menschen besteht es aus einem
vereinfachten Kreislauf. Das Blut wird beim Hai direkt zu den Kiemen transprtiert
und dort mit Sauerstoff angereichert und von dort aus direkt zu den Geweben
und Organen gepumpt ohne nochmals das Herz zu durchlaufen. Das Herz selbst
befindet sich etwa mittig auf der Höhe der Brustflossen.
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Milz
Im Gegensatz zu anderen Tieren, bei denen die roten Blutkörperchen
im Rückenmark produziert werden, werden sie bei den Haien in der
Milz poduziert.
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Wirbelsäule
Die Wirbelsäule setzt sich aus einer Vielzahl von einzelnen
Knorpeln zusammen, die dem Hai sehr biegsam machen. Innerhalb der Wirbelsäule
verläuft der Hauptstrang des zentralen Nervensystems. Dort laufen
alle Nerven zusammen, die die Muskeln und Organe mit Informationen versorgen.
Mit zunehmenden Alter lagern die Knorpel Kalk ab, was ihnen eine erhöte
Festigkeit verleiht.
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Kloake
Die Kloake hat bei den weiblichen Knorpelfischen eine doppelte
Aufgabe. Zum einen Dient sie als Ausscheidungsorgan unverdaulicher und
verdauter Nahrungsteile, zum anderen dient es als Geschlechtsorgan bei
der Paarung. Während des Geschlechtsaktes führt das Männchen
einen seiner penisähnlichen Klasper in die Kloake des Weibchens ein
und führt so eine innere Befruchtung durch.
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Haie
haben sich im Laufe der Evolution allen Lebensräumen angepaßt
und man begegnet ihnen in allen Meeren von Pol zu Pol sowohl in flachen
Lagungen und in Brandungszonen bis in die tiefen der Tiefsee. Selbst im
eisigen Wasser der Pole oder in tropischen Bereichen mit mehr als 30°C
Wassertemperatur. Viele Arten ziehen pelagisch durch die Meere auf der
immervortwärenden Suche nach Nahrung. Andere Arten bleiben einem
sehr begrenzten Raum ein lebenlang treu.
Bullenhaie können selbst im Süßwasser existieren und
zieht wie z.B. vom Amazonas und anderen großen Flüssen bekannt,
mehrere tausend Kilometer Flussaufwärts. So haben sich sogar einige
endemische Populationen gebildet, die endemisch zeit ihres Lebens im Nicaraguasee
im Süsswasser leben.
Dies zeigt wie sehr sich die Haie ihrer Umwelt im Laufer der Evolution
angepasst haben. Doch einem Faktor konnten sie sich nie anpassen --- dem
Mensch.
Allein im Atlantik sind die Bestände einzelner Haipopulationen um bis
zu 60 Prozent zurückgegangen, wie jüngste Forschungsergebnisse der kanadischen
Dalhousie Universität zeigen. Die Forscher aus Nova Scotia veröffentlichten
die Bilanz ihrer Langzeituntersuchungen in der jüngsten Ausgabe des renommierten
Wissenschaftsmagazins "Science".
Die Wissenschaftler untersuchten die Bestandsentwicklung verschiedener
Arten in den atlantische Küstengewässern für die zurückliegenden 15 Jahre.
Danach mussten die Hammerhaie im Atlantik die schwersten Verluste hinnehmen.
Ihr Bestand dezimierte sich um 89 Prozent, dicht gefolgt vom Weißen Hai
(Carcharodon carcharias) mit einem Bestandsverlust um 79 Prozent. Die
Populationen von Tigerhai (Galeocerdo cuvieri) und den küstennah lebenden
Sandhai (Odontaspis taurus) sind seit 1992 um bis zu 61 Prozent geschrumpft.
Der Bestand fast aller untersuchten Haiarten im Atlantik hat sich in den
vergangenen acht bis 15 Jahren wenigstens halbiert. Doch nicht nur der
Atlantik müssen diese majestätischen Meeresbewohner um ihr Überleben fürchten.
Weltweit sind die unterschiedlichsten Haiarten durch Raubbau, unbedachtes
Handeln oder einfach Dummheit und schlichten Unverstand in ihrer Existenz
bedroht. Die direkten Gründe hierfür sind vielfältig: Überfischung, Zerstörung
der Lebensräume, Beifang oder das Hochsee-Angeln aus falsch verstandenem
"Sportsgeist" tragen zur Dezimierung der Arten bei.
Mehr zu diesem Thema in dem Artikel
"Haie in Gefahr"
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Das Paarungsverhalten der meisten Haiarten ist bis zum heutigen Tage
noch nicht erforscht. Jedoch ist aufgrund von Beißspuren bei weiblichen
Haien anderer Arten, davon auszugehen, dass die Paarung ähnlich,
wie bei den bereits erforschten Arten, von statten geht. Offen ist bis
heute jedoch noch bei allen Arten, wie die paarungswilligen Tiere zueinander
finden. Wie finden z.B. die pelagisch lebenden Hochseearten, wie Walhaie
oder Makohaie ihre Paarungspartner.
In
der Regel wird ein paarungswilliges Weibchen von mehreren Männchen
gleichzeitig umworben. Hat sich ein Männchen durchgesetzt, verbeißt
es sich in einer der Brustflossen. So schwimmen dann beide Tiere eine
ganze Zeit Seite an Seite durch das Riff oder sacken zum Meeresboden ab.
Während dieses Balzverhalten füllt das Männchen in seinem
Inneren des Körpers seine Siphonsäcke (blasenartige Gebilde
am Samenleiter) mit Salzwasser. Bei einigen Tieren werden dabei bis zu
25 Liter Wasser aufgenommen.
Der Akt selbst beginnt wenn beide Tiere ihre Bewegungen aufeinander abgestimmt
haben. Dabei führt das Männliche Tier einen seiner penisähnlichen
Klasper in der Kloake des Weibchens ein und drückt mit Hilfe der
Siphonsäcke, seinen Sperma innerhalb weniger Sekunden in die Kloake
des Weibchens. Dannach wandern die Spermien von der Kloake in die Eileiter
wo sie in den Nidamentaldrüsen gespeichert werden. Passiert ein aus
dem Eierstock kommendes Ei diese Drüse, wird es befruchtet und mit
einer schützenden Proteinhülle umgeben. Bei diesem Vorgang spricht
man auch von der inneren Befruchtung.
Sofort nach der Begattung löst das Männchen seinen Biß
und beide Hai gehen wieder getrennte Wege. Doch oftmals sind die Haie
von der anstrengenden Paarung so erschöpft oder tragen so schwere
Verletzungen davon, dass sie ersteinmal fast unfähig sind größere
Anstregungen zu bewältigen. In dieser Phase sind die Haie leichte
Beute für Angriffe anderer Haie. Der gesamte Paarungsakt kann wenige
Minuten aber auch bis zu mehreren Stunden dauern.
Aber nicht alle Paarunge werden auch erfolgreich abgeschlossen, da der
Akt für die Männlichen Tiere enorme Strapazen bedeuten. Oftmals
fließt durch das Verbeißen in die Flossen der Weibchen kein
Wasser mehr durch das Maul zu den Kiemen, so dass das Tier wegen akuter
Sauerstoffunterversorgung den Paarungsakt abbrechen muss.
Die Zyklen, zu denen sich Haie paaren sind nicht immer regelmäßig.
Einige Arten paaren sich sehr unregelmäßig alle 2 bis 3 Jahre
oder ander Arten vollziehen sogenannte Spontanpaarungen. Dies ist der
Fall bei den pelagischen Arten, die nur recht selten aufeinander treffen.
Bei anderen Arten wiederum sind die Weibchen in der Lage, den abgegebenen
Sperma des Männchens für viele Monate in den Nidamentaldrüden
"einzulagern" um ihn bei Bedarf der Gebärmutter zuzuführen.
Bei den Fortpflanzungsformen haben sich über die Jahrmillionen bei
allen Knochenfischen drei verschiedene Arten durchgesetzt. Man unterscheidet
zwischen eierlegenden (Oviparie), lebendgebärenden (Viviparie) und Tieren,
deren Eier im Körper schlüpfen und dann gleich wie die lebendgebärenden
auf die Welt kommen (Ovoviviparie). Bei den Haien werden etwa 20% Oviparie,
50 % Ovoviviparie und 30 % Viviparie geboren.
Oviparie
Bei
der Eierlegenden-Reproduktion wird ein dotterreiches Ei in eine feste
und Robuste Eikapsel am Meeresboden Abgelegt. Während das Embryo
im Inneren der Kapsel heranwächst, ernährt es sich ausschließlich
vom Dotter im Inneren der Kapsel. Durch eine kleine Verbindung zur Außenwelt
wird das Innere der Kapsel mit sauerstoffreichem Meerwasser versorgt.
Wenn die Reserven des Dotters verbraucht sind, hat sich der Embryo zu
einer Miniaturausgabe seiner Eltern entwickelt und verläßt
je nach Art zwischen 2 bis 12 die Eikapsel.
Ovoviviparie
Diese Art der Fortpflanzung wird auch aplatzentale Viviparie genannt.
Wie bei der oviparen Reproduktion, werden die Embryonen und Dotter mit
einer Eikapsel umgeben, werden aber nicht am Meeresboten abgelegt, sondern
wachsen in der Eikapsel sicher innerhalb des Uteruses der Mutter heran.
Dort schlüpfen die Empryonen auch nach Abschluss der Entwicklung
und verlassen alsbald den Körper der Mutter als fertig entwickeltes
Tier.
Viviparie
Dies ist die höchstentwickelte Art der Fortpflanzung unter
den Knorpelfischen. Die Embryonen wachsen bis zur vollendeten Entwicklung
im Uterus der Mutter heran und werden vollständig entwickelt geboren.
Im Uterus werden die Empryonen zunächst von einem Dottersack genährt.
Wenn dieser verbraucht ist verbindet sich der leere Dottersack mit der
Uteruswand um so einen direkten Nähr- und Sauerstoffaustausch zwischen
Mutter und Embryo zu gewährleisten. Auch anfallende Abfallstoffe
werden über diesen Weg entsorgt.
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Die Klassifizierung und Bestimmung von Haien ist ein sehr weites und kompliziertes
Feld. Nachfolgende Graphik soll eine Art Bestimmungshilfe geben. Die Gesamte
Taxonomie aller Haie und Rochen finden Sie in unserem
TAXOTOOL 1.0
Um einzelne Haispezies zu bestimmen, haben Sie die Möglichkeit über
direkte Bildauswahl in unserem Fischfinder "ihren" Hai zu bestimmen.
Sie finden dort auch andere Meerestiere aus allen Klassen.
FISCHFINDER
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Die nachfolgenden Verhaltensregeln im Umgang mit Haien wurden zusammengestellt
von

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Grundsätzlich kann man sagen, daß es in fast allen Regionen möglich ist
während eines Tauchgangs auf Haie zu treffen, doch sind diese in vielen
Bereichen entweder abgefischt, abgewandert oder gehen einfach dem Menschen
aus dem Weg; so haben selbst altgediente Tauchbasenbesitzer am Mittelmeer
während ihrer jahrelangen Tätigkeit keinen Hai unter Wasser zu Gesicht
bekommen und das ob der Tatsache, daß mehr als 60 verschiedene Arten das
Mittelmeer bevölkern.Entsprechend sollten solche Begegnungen als das genommen
werden was sie sind: Seltene Begegnungen mit faszinierenden Tieren.
Wie
kann sich ein Sporttaucher auf eine Haibegegnung vorbereiten? Der erste
Gang vor Tauchbeginn in einem unbekannten Gewässer sollte jeden Taucher
zu einer eingeführten Tauchbasis dieser Gegend führen. Da man als verantwortungsbewußter
Taucher alle relevanten Informationen zu einem Tauchplatz einholen sollte,
ist es kein großer Aufwand, die Frage nach Haien den übrigen hinzuzufügen.
Relevant sind hier vor allem die Fragen nach "wo kann man auf Haie treffen"
und wenn ja "auf welche Arten muß man vorbereitet sein". Diese Informationen
reichen in der Regel schon aus, um sich gut vorzubereiten; die einschlägige
Fachliteratur kann noch für zusätzliche Informationen hinzugezogen werden.
So ist man als Taucher bei einem Erscheinen von Haien nicht überrascht
und kann das Ereignis in vollen Zügen genießen.
Wichtige Verhaltensregeln bei Haibegegnungen
Ist es soweit und es werden während eines Tauchgangs Haie gesichtet sollten
Taucher einige wenige, aber dafür um so wichtige Regeln beachten, um dieses
Ereignis zu einem unvergeßlichen Erlebnis für sich selbst und seine Mittaucher
werden zu lassen.
Ruhe bewahren.
Dies ist eines der obersten Gebote überhaupt! Nicht weil dies den Hai
zu irgendeinem Verhalten bewegen könnte, was sich gegen den Taucher richtet,
sondern weil dies in der Regel dazu führt, das der Hai sich auf Distanz
gehen oder ganz verschwinden wird. Eine senkrechte Haltung einnehmen,
denn senkrechte Formationen im Wasser gibt es i.d.R. nicht.
Sofern es die Umgebungsbedingungen
zulassen, sollte man an Ort und Stelle verharren, denn dann bestehen die
besten Chancen, daß das Tier bzw. die Tiere näher kommen und länger verweilen
und daher besser zu beobachten sein werden. Das oft angeführte Revierverhalten
wurde bislang nie bewiesen; sofern man dem Hai nicht in die Enge treibt
oder keinen Manövrierspielraum läßt, ist nichts zu befürchten.
Rücken die Haie
dann doch näher, als es dem eigenen Wohlbefinden zuträglich ist, gibt
es zwei Methoden diese auf Abstand zu bringen. Haie sind nicht darauf
vorbereitet, daß "Unterwasserobjekte" auf sie zuschwimmen; es paßt nicht
in das Verhalten, welches sie von anderen Lebewesen (es sein denn größere
Haie) gewöhnt sind. Es gehört mit Sicherheit, für den im Umgang mit Haien
unerfahrenen Taucher, eine gehörige Portion Mut dazu, auf einen Hai zu
zuschwimmen, doch viele Versuchsreihen haben ergeben, daß die Tiere immer
ausgewichen sind, und sich sofort auf Abstand begeben haben. Eine andere
Methode macht sich das empfindliche Seitenlinienorgan zu nutzen. Druckwellen
mit der flachen Hand ausgeführt, so als wolle man eine offene Tür zudrücken,
in Richtung der Kiemen oder des Kopfs des Hais, führt ebenfalls zu einem
Abdrehen des Tieres. Die Druckwelle signalisiert dem Hai ein Objekt oder
eine Bewegung in seine Richtung, die ihn instinktiv zum Ausweichen bewegt.
Auf jeden Fall
gilt es sich langsam zurück zuziehen; entweder Richtung Riff oder Richtung
Schiff - dort aber erst unterhalb des Boots auftauchen, denn der Taucher
bildet vor der Kulisse des Rumpfes keinen Kontrast.
Sollte der Hai
dennoch Drohgebärden zeigen (was äußerst unwahrscheinlich ist, beachtet
der Taucher die vorangegangenen Regeln) sollte sich dieser langsam zurück
ziehen. Drohgebärden sind für den Laien nicht unbedingt sofort als solche
zu erkennen, da diese oft nur als Teil und dazu schnell ausgeführt werden.
Daher hier einige wichtige Verhaltenszüge die ein eindeutiges Drohverhalten
darstellen...
Aggression oder doch nur Neugier?
Viele Taucher haben eine Geschichte über Haie parat und schildern in den
schillerndsten Farben wie sie sich der einen oder anderen gefährlichen
Situation entzogen haben. Doch ist in fast allen Fällen der so "aggressive"
Hai nur neugierig gewesen und wollte nur seine Umgebung inspizieren und
dieses wurden von den Tauchern falsch eingeschätzt.
Der Hai ist in seinem Lebensraum der Topräuber und einige große Haiarten
werden auch als Superräuber bezeichnet - dem absoluten Spitzenräuber.
Entspricht das Objekt, welches ihre Neugier erregt, nicht diesem Bild
(eines potentiellen Feindes), wird es inspiziert. Alle Haie besitzen eine
s.g. Fluchtdistanz d.h. einen Abstand zum Objekt, bevor sie abdrehen.
Je nach Art ist dieser größer oder kleiner; einige Arten drehen schon
weit vor dem Taucher ab, andere wiederum kommen bis auf Berührungsdistanz.
In der Wissenschaft spricht man hier von inneren und äußeren Kreisen
- das sind wie zwei virtuelle Kugeln, die sich um den Hai herum befinden.
In der Regel reagiert der Hai bei erreichen des äußeren Kreises, durch
eine Anpassung der Schwimmrichtung an das entsprechende Objekt. Der innere
Kreis entspricht der eigentlichen "persönlichen" Distanz, die der Hai
nicht - oder nur in sehr selten - Fällen überschreiten wird.
Weitere Verhaltensweisen zum Umgang mit Haien finden Sie bei Sharkproject
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Schutz der Haie werden sich einige Leser fragen, wieso nicht Schutz vor
Haien, denn schließlich werden Menschen gelegentlich durch sie getötet!
Das
mag stimmen aber die Chance von einem gefrorenem Urineisklotz erschlagen
zu werden, der von einem Flugzeug in 10.000 Höhe abgefallen ist,
ist ein vielfaches höher als von einem Hai getötet zu werden.
Vielmehr ist es so das der Mensch die Haie systematisch jagt und tötet
aus z.T. niederen Beweggründen. Heute stellt sich die Situation so
dar, das fast alle Haiarten in allen Weltmeeren vom Aussterben bedroht
sind.
Als Sinnbild bösartiger, kalter Gier, Todfeind aller Seeleute seit der
Antike, haben Haifische von jeher einen schlechten Ruf. Auch "Der Weiße
Hai" der Kinoleinwand hat ihren Ruf nicht verbessert.
Die National Geographic Society stellt jede Woche eine Frage an das Publikum
im Internet, zu der es verschiedenen Antwortmöglichkeiten gibt. Es ist
eigentlich mehr eine Abstimmung als eine Wissensfrage. Eine der jünst
veröffentlichte Frage der Woche hieß: "Wie schütze ich mich am besten
vor dem Angriff eines Weißen Hais ?". Auf diesen "Scherz" - was sollte
es auch anderes sein - gab es die entsprechenden Antworten. Rund 40 Prozent
der Teilnehmer wollten ihn harpunieren, andere bevorzugten sanftere Methoden.
Etwa 30 von hundert wollten ihr Leben dadurch schützen, dass sie dem bis
zu sechs Meter langen und mit hoher Geschwindigkeit angreifenden Tierchen
sanft an die Nase fassen und immerhin weitere rund 30 Prozent waren der
Ansicht, dass sie in einem Haifischbecken eh nichts zu suchen haben. Dabei
geht es im richtigen Meeres-leben längst nicht mehr um die Frage, wie
wir uns gegen einen möglichen Haiangriff wehren. Tatsächlich hätte die
Frage angesichts der aktuellen Situation eigentlich ganz anders lauten
müssen, nämlich:
Wie
schützt sich der Hai am besten vor uns?
Die Antwort darauf ist ganz einfach: er kann es nicht - wir müssen das
für ihn tun. Für ihn und noch für viele andere Arten aus seiner engeren
und weiteren Verwandtschaft, denn weltweit sind viele Haiarten in ihrem
Überleben bedroht. Allein im Atlantik sind die Bestände einzelner Haipopulationen
um bis zu 60 Prozent zurückgegangen, wie jüngste Forschungsergebnisse
der kanadischen Dalhousie Universität zeigen. Die Forscher aus Nova Scotia
veröffentlichten die Bilanz ihrer Langzeituntersuchungen in der jüngsten
Ausgabe des renommierten Wissenschaftsmagazins "Science". Die Wissenschaftler
untersuchten die Bestandsentwicklung verschiedener Arten in den atlantische
Küstengewässern für die zurückliegenden 15 Jahre. Danach mussten die Hammerhaie
im Atlantik die schwersten Verluste hinnehmen. Ihr Bestand dezimierte
sich um 89 Prozent, dicht gefolgt vom Weißen Hai mit einem Bestandsverlust
um 79 Prozent. Die Populationen von Tigerhai und den küstennah lebenden
Sandhai sind seit 1992 um bis zu 61 Prozent geschrumpft. Der Bestand fast
aller untersuchten Haiarten im Atlantik hat sich in den vergangenen acht
bis 15 Jahren wenigstens halbiert. Doch nicht nur der Atlantik müssen
diese majestätischen Meeresbewohner um ihr Überleben fürchten. Weltweit
sind die unterschiedlichsten Haiarten durch Raubbau, unbedachtes Handeln
oder einfach Dummheit und schlichten Unverstand in ihrer Existenz bedroht.
Die direkten Gründe hierfür sind vielfältig: Überfischung, Zerstörung
der Lebensräume, Beifang oder das Hochsee-Angeln aus falsch verstandenem
"Sportsgeist" tragen zur Dezimierung der Arten bei. Die Haie der Welt
werden auf vielfältige Weise dezimiert.
Ein
Hauptverursacher der hohen Verluste ist die Fischerei. Zum einen fängt
sie gezielt ungeheure Mengen für den menschlichen Konsum, zum anderen
werden unzählige Haie als Beifang der Langleinen- und Treibnetzfischerei
getötet und gehen als wertloser Abfall über Bord. Der Anteil am Beifang
in der Langleinen-Fischerei, deren eigentliche Zielart der Thunfisch ist,
betrug 1991 weltweit allein 8,3 Millionen Haie, davon etwa zur Hälfte
Blauhaie. Auch von diesen Tieren wurden rund 87 Prozent einfach weggeworfen.
Übermäßige Befischung der Sandbankhaie ist auch die Ursache dafür, dass
die Bestände dieser Art in den letzten zehn Jahren um bis zu 90 Prozent
eingebrochen sind - hier könnte die Grenze zur Ausrottung bereits überschritten
sein.
Entlang
der US-amerikanischen Westküste einschließlich des Golf von Mexiko werden
jährlich etwa 2,5 Millionen Haie von "Sport"anglern auf Hochseetouren
gefangen. Zwischen 20 und 40 Prozent dieser "Trophäen" werden getötet
und über Bord geworfen.
Insgesamt werden pro Jahr bis zu 700.000 Tonnen Haie gefangen und getötet.
Nur etwa 20 Kilogramm bringt ein gefangener Knorpelfisch auf die Waage.
Umgerechnet sterben also pro Jahr etwa 100 Millionen Tiere allein durch
die Fischerei.
Nach
Angaben des WWF geraten zunehmend auch die gigantischen Walhaie in eine
bedrohliche Situation, da sie gerade in asiatischen Ländern immer häufiger
auf den Speisekarten der Restaurants zu finden sind. Eine Bestandsüberwachung
dieser harmlosen Planktonfresser ist schwierig, da sich ihren Lebensraum
über die gesamten subtropischen und tropischen Gewässer weltweit erstreckt.
Millionen von Haien unterschiedlicher Arten werden allein wegen ihrer
Rückenflossen gefangen, die dann zu der berühmten Haifischflossensuppe
verarbeitet wird. Dabei wird den noch lebenden Tieren die dreieckige Rückenfinne
abgetrennt. Der "Rest" des nun "wertlosen" Fisches geht wieder über Bord.
Doch nicht allein unter dem Druck von Fischerei, Beifang und "sportlichem"
Ehrgeiz haben die Tiere zu leiden. Weltweit werden gerade solche Ökosysteme
geschädigt und dezimiert, den die Tiere für Nahrungserwerb und Fortpflanzung
brauchen. So fungieren zum Beispiel die Mangrovenwälder an den Küsten
zahlreicher tropischer Meere als "Kinderstube" für viele küstennah lebende
Haiarten. Im Schutz dieser Flachwasserzonen bringen sie ihre Jungen zur
Welt die diesen unzugänglichen Lebensraum brauchen, um unbehelligt von
Fressfeinden heranwachsen zu können. Auch diese Mangrovengebiete werden
mehr und mehr abgeholzt, um Platz für Aquakulturanlagen zu schaffen. Mittlerweile
ist Mangrovenholz zudem ein begehrtes Ausfuhrprodukt. Auf diese Weise
gingen seit 1920 auf den Philippinen etwa 4.700 Quadratkilometer Mangrovenwald
zugrunde und Indonesien exportiert pro Jahr über 250.000 Kubikmeter Mangrovenholz
alleine nach Japan. Haipopulationen sind besonders sensibel gegenüber
hohen Dezimierungsraten. Anders als andere Fischarten haben Knorpelfische
eine sehr lange Reproduktionsrate. Bestandsverluste können daher nur über
lange Zeiträume ausgeglichen werden. Die Fische wachsen sehr langsam,
die meisten Arten brauchen bis zu 15 Jahre Entwicklungszeit bis zur Fortpflanzungsreife.
Zudem dauert die Tragezeit mehrere Monate und sie bringen meist nur ein
oder zwei Junge auf einmal zur Welt. ImUnterschied zu anderen Fischen,
die in großen Schwärmen die Weltmeere bevölkern, sind die meisten Haie
Einzelgänger und stehen als Räuber an der Spitze der ozeanischen Nahrungskette.
Ihre Stellung im System ist daher viel sensibler, ihre Funktion im Ökosystem
nicht mehr auszugleichen. Als so genannte Top-Predatoren üben sie eine
Schlüsselfunktion über die gesamte darunter liegende Nahrungspyramide
aus. Sie begrenzen die Populationen ihrer Beutetiere auf ein angemessenes
Maß. Zudem dezimieren sie kranke und schwache Einzeltiere und tragen somit
zur Gesundheit des gesamten Ökosystems bei. Geht ihre Zahl in nennenswerter
Weise zurück, können sie nicht durch andere Arten ersetzt werden.
Was können wir als Einzelpersonen
tun und den Haien zu helfen?
Jeder einzelne sollte sich seines Handels bewußt
werden. Kaufen sie keine Produkte, die im Zusammenhang mit dem Fang von
Haien stehen und meiden Sie anbieter, die diese Produkte anbieten. Mit
sinkender Nachfrage wird auch die Produktion verringert.
Unser Tipp: Erkundigen Sie sich bei Organisationen, die sich dem Schutz
dieser Tiere verschrieben haben, dort erfahren Sie die besten Möglichkeiten
individuell und gemeinsam den Haien zu helfen. Unterstützen Sie die
Projekte von
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erfahren Sie ALLES zum Thema Hai und wie wir sie schützen können.
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